Thüringer Erlebnisse und Ergebnisse - Sophie Vesper wurde gute Fünfte.
Auf der Schießstätte der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft „Der Bund“ in München-Allach traten am vergangenen Samstag die Landesschützenköniginnen und -könige der 20 Landesverbände des Deutschen Schützenbundes zum Bundes(jugend)königsschießen an. Innerhalb von 30 Minuten waren 20 Schuss stehend freihändig mit Luftgewehr oder Luftpistole auf 10 m abzugeben, gewertet wurde traditionell der niedrigste Teiler, d.h. der Schuss mit dem geringsten Abstand vom Zentrum, gemessen in hundertstel Millimetern. Ein Verfahren, bei dem auch weniger geübte Schützinnen und Schützen eine Chance gegenüber den ambitionierten Teilnehmern haben, die in Landesligen oder der Bundesliga antreten oder an Deutschen Meisterschaften teilnehmen. Und davon waren am Samstag einige am Start.
Im Kampf um die Bundes(jugend)königswürde waren auch die beiden Thüringer Harry Poley (Gera) und die diesjährige Landesjugendschützenkönigin Sophie Vesper von der SG Barchfeld/Werra 1886 dabei. Für beide war es ein unvergessliches Erlebnis, insbesondere für Sophie, die an diesem Tag auch noch ihren 15. Geburtstag feierte. Hier ein Rückblick auf den Tag:
Sophie begann den Wettkampf hervorragend. Ihr bester Teiler lag bei 29,6, also 0,296 mm vom Scheibenzentrum weg. Dies gleich im ersten der 20 Wettbewerbsschüsse bei diesem Event. Bei den anwesenden Zuschauern und Betreuern der anderen Startern ging hierbei ein Raunen durch den Saal. Hätte der erste Schuss entschieden, hätte sie den Titel gewonnen. Aber auch so belegte Sophie an diesem Tag einen beachtlichen 5. Platz – toll! Einen Podestplatz verpasste sie um sage und schreibe 0,044 mm und den Titel „Bundesjugendschützenkönigin“ um 0,16 mm. Diese Unterschiede sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, moderne Auswertungstechnik hilft dabei.
Spannend wurde es dann am Abend zur Proklamation: Zur Bekanntgabe der Ergebnisse, die im Laufe des Wettkampfes geheim gehalten werden, wurde Sophie als eine der TOP 5 auf die Bühne gerufen. Die Anspannung über den Ausgang des Schießens stieg somit für die mitgereisten Eltern und Vereinsmitglieder ins Unermessliche. Letztendlich überwog aber die Freude und der Stolz über das erzielte Ergebnis. Immerhin stimmten ca. 300 anwesende Gäste ein „Happy birthsday to you“ für Sophie an – ein sehr emotionaler Moment kurz vor der Proklamation. Zu den Gratulanten gehörten auch der Präsident des Deutschen Schützenbundes, Hans-Heinrich von Schönfels, zusammen mit dem Vizepräsidenten Tradition und Schützenbrauchtum, Wilfried Ritzke, sowie der Bundesjugendleiter Stefan Rinke.
Auch für Harry Poley war es ein spannender Tag. Im Wettbewerb, der im Gegensatz zum Thüringer Landeskönigschießen ja stehend frei mit dem Luftgewehr zu absolvieren ist, belegte er mit einem Teiler von 242,7 Rang 17. Bei den Siegen nutzten die Bayern den Heimvorteil: Bundesjugendschützenkönig wurde an diesem Tag der 17-jährige Marko Auer vom Schützenverein „Weiherlilie“ Steinbrünning vom Bayerischen Sportschützenbund. Neue Bundesschützenkönigin bei den Erwachsenen wurde Lisa Graßl vom Jurabund Bubach im Oberpfälzer Schützenbund - ihr Teiler lag bei 9,4 ( 0,094 mm außerhalb der Scheibenmitte ).
Sven Vesper (SG Barchfeld)/ red
Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse findet ihr beim DSB.
