Erstes Wettkampfhalbjahr der Schwarzpulverschützen im Rückblick. Einblick in die Disziplin "Dienstgewehr".
Die erste Wettkampfphase für die Schwarzpulverschützen in 2024 ist geschafft. Ende Mai und Anfang Juni haben wir die Landesmeisterschaften in den Lang- und Kurzwaffendisziplinen durchgeführt. Gestartet sind wir zuerst in Holzthaleben. Leider konnten wir dort nur 18 Starts verzeichnen. Trotzdem hatten wir herausragende Ergebnisse. Rüdiger Geier konnte in der Disziplin 50 m Perkussionsgewehr 143 Ringe erreichen. Mit dem gleichen Ergebnis wurde Harald Rüdiger Sieger in der Disziplin 100m Perkussionsfreigewehr. Zum ersten Mal hatten wir in diesem Jahr mit Frank Pilz auch einen Schützen in der Disziplin 50 m Dienstgewehr. Wir hoffen, dass sich im nächsten Jahr noch mehr Starter finden werden, schließlich kann man die 50m und 100 Dienstgewehr mit der gleichen Waffe schießen.
Trotz der angekündigten ausgiebigen Regenschauer konnten wir die Landesmeisterschaft für die Kurzwaffen bei strahlend schönen Wetter in Jena durchführen. In Jena haben wir über 30 Starts in 3 verschiedenen Disziplinen gehabt. Das beste Ergebnis erreichte hier Frank Pilz mit der Perkussionspistole. Mit 137 Ringen hat er sich den Landesmeistertitel gesichert und sich voraussichtlich auch für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Wie immer war aber das Wichtigste in Jena der traditionelle Mutzbraten. Ein weiterer Grund für alle Schießsportfreunde sich mal einen Wettkampf in Jena anzusehen.
Wir Schwarzpulverschützen gehen jetzt erstmal in die Sommerpause. Aber der Herbst wartet noch mit zwei weiteren Höhenpunkten. Im September findet der Mitteldeutschlandpokal, dieses Jahr bei uns in Thüringen am dem Schießstand in Holzthaleben, statt. Hier haben wir uns dieses Jahr einen Gesamtsieg fest vorgenommen. Anschließend geht es dann noch zum Landespokal der Kurzwaffenschützen nach Haselbach. Der dortige Schützenverein richtet den Wettkampf dieses Jahr zum zweiten mal aus.
Ich möchte die Gelegenheit gleich nutzen, um die Disziplin Dienstgewehr kurz vorzustellen. Mit dem Dienstgewehr können die Disziplinen 50 m im Anschlag stehend frei und 100 m im Liegendanschlag geschossen werden. Die Vorderladerwaffen sind Originale oder originalgetreue Nachbauten von militärisch genutzten Vorderladergewehren. Neben dieser Voraussetzung gibt es noch weitere Bedingungen, die eingehalten werden müssen. Das ist zum einen die Visierung. Zugelassen sind hier nur Kimme und Korn, wobei nur eine Höhenverstellbarkeit der Kimme erlaubt ist. Stecher am Abzug sind nicht zugelassen. Es dürfen nur Kaliber ⊇.54 geschossen werden. Bei der 100 m Disziplin ist als Hilfsmittel ein Schießriemen erlaubt. Geschossen wird mit Vollbleigeschossen. Üblich sind z.B. Miniégeschosse. Im Wettkampf müssen die Waffen mit einem kurzen Fülltrichter geladen werden. Da es sich um militärische Waffen handelt, ist das Zwischenwischen (Reinigen des Laufes nach jedem Schuß) nicht erlaubt. Geschossen wird wie bei allen Schwarzpuverdisziplinen auf die Standardscheibe. Ausgewertet wird nach der Zentrumswertung. Das Schießen mit dem Dienstgewehr gehört sicherlich zu den ursprünglichsten Wettkampfdisziplinen die es im Schießsport gibt. Zum Glück sind es heute reine sportliche Wettkämpfe, in denen die Schützen ihre Treffgenauigkeit zeigen, aber eben auch die Präzision der damaligen Waffen. Den deutschen Rekord in der Disziplin 100 m Dienstgewehr hält der Schütze Robinson Nitsche mit 146 Ringen (geschossen 2005).
Wir freuen uns über jeden Zuwachs in unserer Vorderladergemeinde!
Peter Kirchberg
Referent Vorderlader des TSB
Die Ergebnisse der beiden TLM Vorderlader:
A) Langwaffen - 25.05.2024 - Holzthaleben:
- 7.10. Perkussionsgewehr (PDF)
- 7.15. Perkussionsfreigewehr 100m (PDF)
- 7.20. Perkussionsdienstgewehr liegend 100m (PDF)
- 7.21. Perkussionsdienstgewehr stehend 50m (PDF)
- 7.30. Steinschloßgewehr (PDF)
- 7.31. Steinschloßgewehr liegend (PDF)
- 7.40. Perkussionsrevolver (PDF)
- 7.50. Perkussionspistole (PDF)
- 7.60. Steinschloßpistole (PDF)